Was ist Wasserretention?

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der Informationsplattform zu Wasserretention 

Lerne auch unser Team Wasserretention kennen:

Wasserretention @ social media


Wasserretention

"bedeutet eine tiefgreifende, ganzheitliche und regenerative Maßnahme für vorbildliche ökologische Restaurierung.

Sie ist ein Modell für naturgemäßes und dezentrales Wassermanagement, eine Basis für Aufforstung, Gemüseanbau und Landwirtschaft. Es ist Teil eines umfassenden Modells für Nachhaltigkeit in großem Stil, das Wasser, Nahrung, Energie und Gemeinschaftsbildung umfasst."

Bernd Müller, Wasserretentionlandschafts-Experte
in Tamera, Portugal

 Wasserretention = 

Wasserrückhalt in der Landschaft

Kurzpräsentation zum Einstieg ins Thema

Retention

(lat. retinere = zurückhalten) 

Wasserretention = Wasserrückhaltung


  • Wasserretention ist (neben der medizinischen Bedeutung) ein Begriff aus der Wasserwirtschaft. Natürliche Seen und besondere wasserbauliche Strukturen wie swales (hangparallele Wasserrückhaltegräben) Ponds (Teiche) und Infiltrationsbecken können Niederschlagswasser zurückhalten

Effekte der Wasserretention

  • signifikante Dämpfung von Hochwasserwellen bewirkt Verhinderung von Hochwasserkatastrophen


  • Regenwasser wird durch Bodenschichten gefiltert, 

       bevor es in das Grundwasser gelangt


  • Speicherung von Niederschlagswasser über einen längeren Zeitraum, um es in Trockenperioden zielgerichtet in die Landwirtschaft oder die Naturräume zu leiten

Retentionslandschaften...

... sind Systeme zur Wiederherstellung des großen Wasserkreislaufes, indem sie das Wasser dort zurückhalten (lat. retendere), wo es abregnet. Es gibt eine Fülle an Methoden, um das Regenwasser auf dem Land zu halten, die in verschiedenen Kombinationen miteinander angewendet werden können, zum Beispiel das Anlegen von Retentionsräumen, von „checkdams“, „swales“, Terrassen, Tiefpflügen entlang der „keylines“ oder durch besondere Nutzungsformen wie Aufforstung, biologische Landwirtschaft oder durch ein spezielles Weidemanagement (Holistic Planned Grazing).

Ziel der Arbeit ist es, dass kein Regen- oder Abwasser das Gelände mehr verläßt. Dann haben wir eine Landschaft in eine „Retentionslandschaft“ verwandelt. Alles abfließende Wasser soll wieder Quellwasser sein. In einer Reihe von miteinander verbundenen Retentionsräumen (in der Größe von Teichen bis kleinen Seen) kann sich das Regenwasser hinter einem Damm aus Naturmaterialien sammeln. Die Retentionsräume selbst werden nicht mit Beton oder Folie abgedichtet, so dass das Wasser langsam und stetig in den Erdkörper hinein diffundieren kann. Dadurch wird das Grundwasser angereichert.

Expertenmeinungen zu dezentraler Wasserretention

Dr. Peter Jakubowski, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Städteplanung

"Jeder Kubikmeter Wasser muss davon abgehalten werden, sich zu einer Sturzflut zu verdichten."

Prof. Theo Schmitt, Technische Universität Kaiserslautern

„In den kommenden Jahren werden Wetterextreme schlimmer – sie werden an immer mehr Orten, immer häufiger und heftiger auftreten.“ 

Thosten Glauber, bayrischer Umweltminister

"Es muß unter den ersten fünf wichtigsten Themen aller Länder stehen: Wasser"

Professor Wangari Maathai

"Wir können nicht müde werden oder aufgeben. wir schulden es den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen aller Arten, aufzustehen und zu gehen!"

Klaus Arznet, bayrisches Umweltministerium

"Wasser ist absolut ein gefährdetes Gut. In Bayern, Deutschland und weltweit."

Dr. Philipp Gerhardt, Dipl.-Forstwirt

"Es ist möglich, Hochwasserkatastrophen wie im Ahrtal zu verhindern, wenn die Landwirtschaftsfläche des Einzugsgebietes entsprechend angepasst ist."

Nicole Masters, Neuseeländische Bodenwissenschaftlerin

"Der Boden ist das wichtigste Ökosystem, das mit allen Funktionen des Planeten verbunden ist.“

Brad Lancaster, Regenwasser Sammel Experte

"Maximieren Sie vorteilhafte Beziehungen und Effizienz durch „Stapelfunktionen“. Bringen Sie Ihre Wassergewinnungsstrategien dazu, mehr zu tun, als nur Wasser zu halten.“

waterman of India


umfasst drei Hauptschritte. Der erste Schritt ist das Verständnis von Wasser, was bedeutet, alle Wasserquellen von Gletschern über Grundwasser und Wasserkreislauf, die Flora-Fauna und die von diesen Wasserquellen abhängige sozioökonomische Landschaft kennenzulernen. Zweitens praktizieren sie Wassereinsparung durch verschiedene Maßnahmen, einschließlich Regenwassernutzung und Abwassermanagement. Der letzte Schritt besteht darin, andere Menschen dazu zu bringen, Wasser zu verstehen und zu sparen.

Waterman Of India Rajendra Singh

Regenwasser Pionier

Brad Stewart Lancaster ist Experte auf dem Gebiet der Regenwassernutzung und des Wassermanagements. Er ist auch Permakulturlehrer, Designer, Berater.

"Rehydrieren Sie durch die Ernte von kostenlosem Wasser vor Ort wie Regenwasser, Grauwasser, Kondensat, Tau, Schnee und Nebel, um mehr regenerative Fülle für Sie, Ihre Gemeinde und die Welt zu schaffen."


Deutschlands Wasser verschwindet

Neue Satellitendaten zeigen dramatische Wasserverluste

Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren dramatisch an Wasser verloren. Experten schätzen, dass der Verlust der gesamten Wassermenge des Bodensees entspricht. Das zeigen neue Analysen. Die Erkenntnisse werden erstmals veröffentlicht in der Fernsehdokumentation „Bis zum letzten Tropfen„.

Deutschland gehört zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit. Das zeigen Daten der Satellitenmission „Grace“. Seit der Jahrtausendwende verliere das Land 2,5 Kubik-Kilometer Wasser jährlich. Zusammengenommen ebenso viel Wasser, wie der Bodensee enthält. Stark betroffen sind die Region um Lüneburg, Baden-Württemberg und Bayern.

„Wir wissen mehr über die Oberfläche des Mondes als über unsere Trinkwasserressource“

"Wir wissen auf der einen Seite kaum, wieviel Wasser verfügbar ist und was viel schlimmer ist und dringend geändert werden muß: wir wissen auch nicht, wieviel entnommen wird. Bei der Trinkwasserversorgung wissen wir es, bei allen anderen Verbrauchern wie Landwirtschaft und Industrie, wissen wir es kaum."

Dr. Hans Jürgen Hahn, Grundwasserökologe Universität Koblenz-Landau



Wie viel Wasser ist in meinem Boden?

Bodenfeuchteviewer vom DWD zeigt das verfügbare Wasser an

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt im Bodenfeuchteviewer die aktuelle Bodenfeuchtesituation und Trockenheit in Deutschland.

Wasserkreislauf

Der ursprüngliche Wasserkreislauf: 

der ungestörte Wasserkreislauf ohne Einfluss des Menschen 

Wasserkreislauf im Anthropozän

Der gestörte Wasserkreislauf: Wie wir Menschen unser Lebenselixier in Gefahr bringen

In Schulbüchern wird der Wasserkreislauf meist noch immer (wie oben) ohne Menschen dargestellt. Doch das entspricht längst nicht mehr der Realität.

Erhitztes Klima, abgeholzte Wälder, ausgetrocknete Sümpfe und jede Menge Pipelines, mehr dazu im:

Schema Wasserretention

Wasserretention mit integrierten Naherholungsfunktionen, Fruchtwald und weiteren edukativen und Freizeitangeboten verbindet in vorbildhafter Weise den Modellcharakter für nachhaltigen Ökosystemaufbau, Wassermanagement, Landwirtschaft mit menschlichen Bedürfnissen nach Erholung und Sicherung von Lebensgrundlagen.

Grundlagen der Wasserretention

slow, spread, sink


Die "drei-sss" der Wasserretention.

Die meisten heutigen Wasserbausysteme beschleunigen, kanalisieren und transportieren den Niederschlag so schnell wie möglich weg vom Grundstück.
Wasserretention macht das Gegenteil und verlangsamt (slow), verteilt (spread) und versickert (sink) den Niederschlag.

aller Niederschlag wird auf dem Grundstück gehalten

es sollte keinen oberirdischen Abfluss von Niederschlag von einem Grundstück geben, das komplette Niederschlags-Wasser wird eingesickert oder verdunstet.


"Stelle sicher, das kein Niederschlagswasser dein Land oberirdisch verlässt."

der Erdkörper


bildet mit dem Wasser im Zusammenspiel einen Grundwasserstand, der durch gezielte Versickerung von Niederschlagswasser angehoben werden kann.

 Dadurch können sogar extreme Trockengebiete bis hin zu Wüsten wieder in fruchtbares Land umgewandelt werden.

Wie die Klimaanlage der Erde funktioniert

Die Erde kühlt sich nicht nur wie eine Klimaanlage in einem Haus oder Auto, sondern erzeugt auch ihren eigenen Regenschirm. Die Erde hat zwei Klimaanlagen. Eine passive Klimaanlage, bei der die Sonne „blaues Wasser“ verdunstet ¿ . Und eine aktive Klimaanlage, die von der lebendigen Natur, den Bäumen und Pflanzen gesteuert wird.
Im aktiven System heißt die Kühlflüssigkeit „Green Water“ ¿ . „Grünes Wasser“ wird von einer biotischen Pumpe gepumpt, die von gesunden Wäldern angetrieben wird. Wärme wird durch Wasserdampf nach oben transportiert und bei Wolkenbildung setzt der Wasserdampf die Energie frei. Die Klimaanlage der Erde ist etwas Besonderes und unterscheidet sich von unserer Klimaanlage in einem Auto oder Haus, weil sie auch den Regenschirm der Erde erzeugt, um das Sonnenlicht zu reflektieren.
Die Menge an 'Green Water', die Gesundheit des Waldes und die Leistung der Biotic-Pumpe bestimmen zusammen die Kühlleistung der lebenden Klimaanlage. Die Menge an gesunden Wäldern beeinflusst die Temperatur auf der Erde.

Klima & Wasser - Skizzen

Atmosphärisches Wasser, Oberflächenwasser und Grundwasser sind durch die Bodenbedeckung gekoppelt. Bodenbedeckung ist Vegetation und Boden, sie erleichtert die Bewegung des Wassers zwischen den verschiedenen Wasserschichten – Atmosphäre, Oberfläche und Grundwasser


Grundwasser ist ein Langzeitgedächtnis für den Wasserkreislauf. 
Es kann zum Regen beitragen

erste Schritte zur Wasserretention


Analyse

zuerst wird das Wassereinzugsgebiet (die Karte im Hintergrund zeigt die Wassereinzugsgebiete aller Flüsse Deutschlands), in dem das zu bearbeitende Land liegt, genau untersucht:

+ wie groß ist es?
+ wo liegen die Wasserscheiden?
+ welche Chancen, Risiken gibt es?
+ wie intakt sind die bestehenden Ökosysteme?
+ wie sind die Erfahrungen der Bevölkerung mit dem Grundwasserspiegel?
+ wie ist der Zustand der Vegetation und des Bodens?
+ was soll durch die Massnahmen erreicht werden?

(dies ist ein Auszug eines umfassenden Fragenkataloges, der je nach Situation und Land angepasst werden kann)

Antworten auf diese Fragen führen zu:

Beispiel für eine erste Konzeption

es werden mehrere Retentionsräume in Form von Mulden, Teichen oder Gräben im Kaskadenverbundsystem zum Auffangen des gesamten Jahres-Niederschlags, der in einem Jahr auf die zu entwässernden Flächen fällt, zwischen dem versiegelten Gebiet und die zu bewässernden Anbauflächen der Landwirtschaft angelegt.

saisonaler Puffer

+ dieser Saisonspeicher fängt kompletten Jahresniederschlag auf und bewässert im Sommer in den „zu trockenen“ Zeiten per Tröpfchenbewässerung die unterhalb gelegenen Anbauflächen der Landwirtschaft. (pumpenfrei, stromlos, arbeitsfrei, wartungsarm, CO2-frei)

Schaffung von Naherholungsgebieten

+ Wasserretentionslandschaft dient gleichzeitig als Naherholungsgebiet:
Badestrand, Plätze für Zusammenkommen, Bootfahren, Schwimmen, Angeln, Grillen,...

Regeneration der Natur

+ wenig diverse Biotope entwickeln sich so zu artenreichen Feuchtbiotopen und bieten Mensch, Flora und Fauna gleichermaßen arten- und abwechslungsreiche Lebensbedingungen 

Schlüssel-Gedanken

  • Wasser ist das fehlende Glied für die Reversion des Klimawandels.
  • Wasserautonomie ist möglich – in unserer Region und überall auf der Erde.
  • Die Restauration natürlicher Wasserkreisläufe ist der erste und unersetzliche Schritt für die Restauration von Ökosystemen und die Grundlage für Selbstversorgung.
  • Wo immer du bist: Sieh zu, dass Regenwasser nicht mehr ungenutzt abfließt, sondern stattdessen das Grundwasser anreichert.

Illustration

Wasserretention im Wasserkreislauf

Was kann ich als Grundstückseigentümer tun?

Wie kann ich mein Haus und Grundstück stark machen für Starkregen?

Von Maßnahmen zur Versickerung und Entsiegelung bis zur oberirdischen Sammlung, werden hier die wichtigsten Maßnahmen vorgestellt.

Das neue Wasser Paradigma

Globale Klima- und Ökosystemwiederherstellung

von Bernd Walter Mueller, Naturforscher, Spezialist im Aufbau von Wasser-Retentionslandschaften und internationaler Berater in ökologischen Fragen,
editiert von Helena Laughton, Tamera, Portugal, July 2016

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Das New Water Paradigm ist ein Paradigma des natürlichen Wassermanagements. Daraus resultiert ein Global Action Plan of Regenerative Ecosystem and Climate Restoration, der von Michal Kravčík beschrieben wurde. Es beinhaltet die Mobilisierung von Millionen von Menschen in Hunderttausenden von dezentralisierten Wassermanagementprojekten weltweit. Diese vielfältigen Projekte haben alle das Ziel, natürliche Wasserkreisläufe wiederherzustellen und bestmöglich für die regenerative Wiederherstellung von Ökosystemen zu nutzen.


Die meisten globalen wasserbezogenen Krisen wie Wasserknappheit, Dürre, Wüstenbildung, Überschwemmungen, steigender Meeresspiegel und Klimawandel sind Symptome eines langfristigen Missmanagements von Regenwasser und Vegetation. Dies führt zu globalen Störungen der natürlichen Wasserkreisläufe. Auf diese Probleme mit industriellen Kontroll- und Minderungsmethoden zu reagieren, ist keine praktikable Lösung. Diese nicht nachhaltigen Methoden können durch das New Water Paradigm ersetzt werden, das dem Global Action Plan (GAP) zugrunde liegt. Dieser globale Plan schlägt eine ganzheitliche Antwort vor, die alle diese Probleme gleichzeitig angeht.

Ein wichtiges Element des GAP ist die umfassende, integrative Gestaltung von Wasserrückhaltelandschaften, die als ganzheitliche Modelle auf der Skala regionaler Wassereinzugsgebiete umgesetzt werden. Grassroots-Restaurationsbewegungen können aus diesen Modellprojekten Unterstützung und Inspiration schöpfen, was zu einer weltweit zunehmend verbreiteten dezentralen Bewegung führt. So wird eine globale Wiederherstellung durch lokales Handeln erreicht.

Die Umsetzung des Neuen Wasserparadigmas hat drei miteinander verbundene Ergebnisse:

+ Dezentralisierung der Wasserwirtschaft

+ Vermeidung unnötiger Abflüsse durch Versickerung von Regenwasser in den Erdkörper

+ reichliche Wiederbegrünung von Wasserscheiden


Die Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe ist nur durch lokale, dezentrale Aktivitäten möglich. Damit die Menschen Verantwortung übernehmen und sinnvoll handeln können, um ihre lokalen Ökosysteme wiederherzustellen, muss die Wasserbewirtschaftung in erster Linie auf der Ebene jedes Wassereinzugsgebiets betrachtet werden. Dezentrale Bewegungen haben kurze, effektive Feedbackschleifen, die es den Menschen ermöglichen, die Auswirkungen ihrer eigenen Handlungen zu sehen und zu spüren. Gewöhnliche Menschen werden befähigt, die Landschaften, in denen sie leben, wiederherzustellen und zu sehen, wie verantwortungsvolles Wassermanagement ihrem eigenen Leben zugute kommt. Nach den Prinzipien des Neuen Wasserparadigmas ermöglicht die Dezentralisierung der Wasserwirtschaft auch die Rediversifizierung der regionalen Landwirtschaft. Große, zentralisierte Projekte bieten nicht die gleichen Vorteile.

Tatsächlich sind heute weltweit natürliche Wasserkreisläufe unterbrochen. Regenwasser kann aufgrund von Bodenerosion und Missmanagement der Vegetation nicht in den Boden eindringen. Dies wird hauptsächlich durch industrielle landwirtschaftliche Praktiken und eine weit verbreitete Oberflächenversiegelung in städtischen Gebieten verursacht. Regenwasserabfluss entzieht Ökosystemen notwendiges Wasser und trocknet sie stetig aus. Der Grundwasserspiegel sinkt und die Quellen versiegen, was die Wüstenbildung beschleunigt. Die Niederschlagsmuster werden extremer und verursachen Schäden an der Infrastruktur, die Verschmutzung von Flüssen und Überschwemmungen. Dadurch werden Ökosysteme zerstört, extreme Wasserereignisse nehmen zu und die Landwirtschaft wird immer schwieriger.

Um diese Situation umzukehren, werden im ersten Schritt Regenwasserrückhaltemaßnahmen umgesetzt, die es ermöglichen, dass Regenwasser in den Erdkörper versickert und die Vegetation wieder anwächst, wodurch der Oberboden wiederhergestellt wird. Natürliche Wasserkreisläufe sind die Voraussetzung für die Wiederherstellung intakter Ökosysteme und damit für die Entwicklung einer regenerativen Landwirtschaft.

In einem Ökosystem mit intakten natürlichen Wasserkreisläufen wird ein Großteil der Erde von einer vielfältigen Vegetation beschattet und durchwurzelt. Eine Schicht humosen Oberbodens, die von dieser dichten Vegetation geschützt wird, nimmt den Großteil des Regenwassers auf. Von dort versickert Regenwasser langsam in den Boden, lädt die Grundwasserleiter wieder auf und tritt als mineralisiertes, vitalisiertes Quellwasser wieder auf. Der Erdkörper dient als Puffer, der selbst starke Niederschläge auffängt. Wenn Grundwasserleiter gesättigt sind, steht Wasser in Quellen und Brunnen auch während der Trockenzeit zur Verfügung. Flüsse, die aus ständig fließendem Quellwasser bestehen, schlängeln sich durch das Land und fließen ins Meer.


Klima Restauration


Natürliches Wassermanagement ist nicht nur der Schlüssel zur regenerativen Wiederherstellung von Ökosystemen, sondern, noch radikaler, entscheidend für die Wiederherstellung des Klimas. Der destruktive Klimawandel, einschließlich der globalen Erwärmung und daraus resultierenden Naturkatastrophen wie Hurrikans, wird in der Regel auf steigende Treibhausgasemissionen zurückgeführt. Richtig ist aber auch, dass Wüstenbildung und die Zerstörung natürlicher Wasserkreisläufe maßgeblich zum Klimawandel beitragen. Durch die Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe können wir das Klima wieder in einen günstigen Zustand bringen. Das bedeutet, dass wir viel mehr erreichen können als die bloße Klimaanpassung – wir können eine echte Klimawiederherstellung anstreben.

Es gibt drei klare Beispiele für den Zusammenhang zwischen natürlichem Wassermanagement und Klimawiederherstellung:

+ der Zusammenhang zwischen sinkenden Grundwasserspiegeln und steigendem Meeresspiegel

+ Kohlenstofffixierung durch Vegetation

+ Rolle von Wasserdampf im Energiehaushalt


Die aktuellen Aktivitäten der Menschheit verringern systematisch die Versickerung von Regenwasser in den Boden. Somit fließt mehr Wasser von den Kontinenten in die Ozeane, als als Regen vom Ozean auf das Land übertragen wird. Dabei verliert das Land immer mehr Wasser und trocknet aus. Dies führt auf der einen Seite zu einem Absinken des kontinentalen Grundwasserspiegels und auf der anderen Seite zu einem stetig steigenden Meeresspiegel. In einem intakten Ökosystem mit ausgewogenen natürlichen Wasserkreisläufen wird Regenwasser teilweise von der Vegetation genutzt und teilweise wieder verdunstet. Aber der Großteil wird vom Erdkörper absorbiert. Unter diesen Bedingungen wird das Gleichgewicht zwischen dem Wasser, das von den Kontinenten in die Ozeane fließt, und dem Wasser, das als Regen von den Ozeanen auf das Land übertragen wird, aufrechterhalten. Der Grundwasserspiegel bleibt somit stabil. Der Erdkörper hat genügend Wasserspeicherkapazität, um zu verhindern, dass Regenwasser vom Land abläuft und zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt.

Die Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe ist untrennbar mit dem Wachstum der Vegetationsdecke verbunden. Dies führt zur Bindung großer Mengen Kohlenstoff in der sichtbaren Vegetation und zu ausgedehnten Wurzelsystemen im Erdkörper. Dies stellt die Umkehrung der CO2-Emissionen dar, eines der wichtigsten Treibhausgase. Die Umkehrung der CO2-Emissionen ist somit ein Nebeneffekt der Ökosystemrestaurierung nach dem New Water Paradigm.

In einem intakten Ökosystem verdunstet viel Wasser und verdunstet aus der Vegetation in die Atmosphäre. Die Verdunstung von Wasser ist ein Prozess, der Energie verbraucht und damit die Erdkruste kühlt. Diese Bewegung von Wasser von der Erdkruste in die Atmosphäre ist ein thermoregulatorischer Prozess, der die richtigen Temperaturen für das Leben auf der Erde aufrechterhält. In städtischen Gebieten mit versiegelter Oberfläche, verödeten Landschaften und anderen geschädigten Ökosystemen mit hohem Regenwasserabfluss wird dieser Prozess unterbrochen. Die natürlichen Zyklen der Verdunstung und Verdunstung, die von Boden und Vegetation abhängen, funktionieren nicht mehr. Dann erwärmt die Energie, die einst zur Verdunstung genutzt wurde, die Erde direkt und trägt damit maßgeblich zur globalen Erwärmung bei.


Soziale Regeneration

Die Wiederherstellung von Ökosystemen und Klima durch natürliches Wassermanagement bietet viele Möglichkeiten der sozialen Regeneration:

+ sinnvolle Beschäftigung und Ausbildung

+ kulturelle Erneuerung

+ verbesserten Lebensstandard


Die Umsetzung von Projekten zum integrativen Wassereinzugsgebietsmanagement nach dem New Water Paradigm erfordert einen großen Personaleinsatz. Dies bietet Millionen von sinnvollen mittel- und langfristigen Arbeitsplätzen und ist eine beispiellose Chance für eine ganzheitliche Bildung, die sowohl der Gesellschaft als auch der Erde zugute kommt. Es kann jungen Erwachsenen Bildung in ökologischem Design und seiner praktischen Umsetzung vermitteln. Wenn junge Menschen so viel sinnvolle Arbeit haben, profitieren sie von einem Sinn. Sie sind ermächtigt, eine wertvolle Rolle im Dienst der Gemeinschaft zu spielen.

Integratives Wassereinzugsgebietsmanagement beinhaltet eine Neubewertung der Rolle des Wassers in der Kulturlandschaft. Es beinhaltet die Wiederverbindung mit dem eigenen lokalen Wassereinzugsgebiet und der lokalen menschlichen Gemeinschaft. Es katalysiert ein erneutes Interesse an lokalen Traditionen, Quellen und Flüsse zu ehren und zu feiern. Dies stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Bewohnern von Wassereinzugsgebieten, die Verantwortung für die von ihnen bewohnten Ökosysteme übernehmen. Als solches ist es eine Gelegenheit, neue Community-Netzwerke durch eine gemeinsame Aufgabe und einen gemeinsamen Zweck auf der Grundlage des Neuen Wasser-Paradigmas aufzubauen. Die Zusammenarbeit mit der Natur wird zum gemeinsamen Wert und die Menschen erkennen ihre Verantwortung für das Wohlergehen künftiger Generationen.

Überall auf der Welt wird der Lebensstandard verbessert, wenn die Menschen ausreichend einfachen Zugang zu gutem Wasser haben. Die Wiederherstellung von Ökosystemen verringert die Bedrohung durch extreme Wasserereignisse und verbessert die landwirtschaftlichen Bedingungen. Dies verbessert das Leben von Millionen von Menschen, sowohl im globalen Süden als auch im globalen Norden.

Die Sicherstellung des Wasserreichtums durch dezentrale Bewirtschaftung führt zu einer größeren Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft. Dies trägt dazu bei, die Lebensbedingungen auch in Krisenzeiten zu schützen.


Zusammenfassung

Das New Water Paradigm und der Global Action Plan of Regenerative Ecosystem and Climate Restoration (GAP) bieten heute eine ganzheitliche Antwort auf viele globale Wasserkrisen. Die Umsetzung dieses Paradigmas in ganzheitlichen Modellen und in weit verbreiteten Bewegungen hat eine tiefgreifende und doch schnelle Auswirkung auf das Wohlergehen des Lebens auf der Erde.

Prinzipien des Wassers

Quelle: Climate Water Project


1. Grundwasser, Oberflächenwasser und atmosphärisches Wasser sind durch die Landbedeckung gekoppelt.


2. Grundwasser dämpft die Schwankungen der Fluss- und Bodenfeuchte, was wiederum die Schwankungen der Regenmenge dämpft.


3. Landbedeckung und Geomorphologie modulieren die kontinentale Wassermenge, Flüsse, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels. Kontinentalwasser, Flüsse und Überschwemmungen modulieren Landbedeckung und Geomorphologie.


4. Wind moduliert die Vegetation, indem er die Verteilung des Regens beeinflusst. Die Vegetation moduliert den Wind durch Reibung, Wärme und Konvektion.


5. Bodenfeuchtigkeit und Vegetationshydratation modulieren Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen. Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen verändern Boden und Vegetation.


6. Tiere beeinflussen Vegetation und Boden. Vegetation und Boden beeinflussen die Verteilung des Oberflächenwassers. Die Verteilung des Oberflächenwassers beeinflusst die Tiergeographie und die Biodiversität.


7. Vegetation moduliert Wärme durch Verdunstung von Wasser und Wolkenbildung. Hitze wirkt sich auf die Vegetation aus.


8. Wärme an der Erdoberfläche kann sich durch Vegetationsverdunstung in latente Wärme umwandeln, durch Konvektion aufsteigen und durch Wärmestrahlung in den Weltraum abstrahlen, ohne von darunter liegenden Treibhausgasen absorbiert zu werden.


9. Die ökologische Sukzession befindet sich in einer Rückkopplungsschleife mit der Entwicklung des Wasserkreislaufs.


10. Vegetation, Saugfähigkeit des Bodens und Grundwasser beeinflussen die Größenhäufigkeit, Kraftgesetzverteilung von Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden.


Erklärung dieser Prinzipien:


1. Grundwasser, Oberflächenwasser und atmosphärisches Wasser sind durch die Landbedeckung gekoppelt.

Landbedeckung ist definiert als das physische Material an der Erdoberfläche - Erde, Vegetation, nackter Boden, Asphalt usw.

Der kleine Wasserkreislauf (oder Niederschlagsrecycling) ist der Prozess, bei dem Regen auf die Erde fällt und dann durch die Vegetation und den Boden verdunstet wird, zurück in die Atmosphäre, wo er dann wieder Regen bilden kann. Die Fähigkeit der Vegetation und des Bodens, den Niederschlag zu verlangsamen und zu absorbieren, wirkt sich auf die Größe des kleinen Wasserkreislaufs aus und darauf, wie gut das Oberflächenwasser und das atmosphärische Wasser gekoppelt sind.

Es gibt auch einen Wasserkreislauf, in dem der Regen auf die Erde fällt, in die Grundwasserleiter sickert und dann von Baumwurzeln und Myzelien hochgebracht wird, verdunstet zurück in die Atmosphäre, wo er wieder Regen bilden kann. Dieser Prozess hat noch keinen offiziellen Namen, ich nenne ihn den Hoch-Tief-Wasserkreislauf. Die Bodenqualität, Baumwurzeln und Myzelien bestimmen das Ausmaß dieses Kreislaufs und wie gut Grundwasser, Oberflächenwasser und atmosphärisches Wasser gekoppelt sind.

Der Kleinwasserkreislauf und der Hoch-Tiefwasserkreislauf sind also über die Landbedeckung gekoppelt.


2. Grundwasser dämpft die Schwankungen der Fluss- und Bodenfeuchte, was wiederum die Schwankungen der Regenmenge dämpft.

Es gibt deutlich mehr Grundwasser als Wasser an der Erdoberfläche. Das Grundwasser versickert und hält die Flüsse bis in die Trockenzeit am Laufen. Bei Grundwassermangel schwanken Flüsse stärker zwischen trocken und nass; Die Flussvariabilität nimmt somit zu.

Baumwurzeln und Mycelien helfen dabei, Grundwasser zu ziehen, um den Boden in der Trockenzeit zu hydratisieren. Bei Grundwassermangel schwankt der Boden stärker zwischen trocken und nass; die Hydrationsvariabilität nimmt somit zu.

Wenn der Boden und die Landschaft bis in die Trockenzeit hinein hydratisiert sind, ist die Verdunstung größer, was zu mehr Regen in der Trockenzeit führt. Baumwurzeln können während der Regenzeit überschüssiges Wasser nach unten drücken, wodurch die Evapotranspiration verringert wird, was zu weniger Regen in der Regenzeit führt. Die Extreme von Niederschlag, trocken und nass, werden verringert; Niederschlagsvariabilität wird verringert.

Im Amazonas fanden Forscher heraus, dass die Menge an Grundwasser die Oberflächenfeuchtigkeit um 5-40 % modulierte und die Evapotranspiration um 10 % beeinflusste. [ref 1]

Wir können uns das Grundwasser als ein Gedächtnis für die Oberflächenhydratation vorstellen. Und Oberflächenhydratation als Gedächtnis für atmosphärische Hydratation. Die Zeitskala des Grundwassers ist lang. Die Zeitskala der Oberflächenhydratation ist mittel. Und die Zeitskala des Regens ist kurz.

In einer wissenschaftlichen Abhandlung [Ref. 2] schreiben Torre und Miguel-Macho dazu: „Die Tiefe des Grundwasserspiegels ist der Hauptindikator für die Intensität der Grundwasser-Bodenfeuchtigkeitskopplung und folglich dafür, wie viel Gedächtnis die langen Zeitskalen der Variation des Grundwassers induzieren können in der Bodenfeuchtigkeit“, und fahren Sie fort mit „Bodenfeuchtigkeitsgedächtnis bezieht sich auf das Fortbestehen von feuchten oder trockenen Anomalien im Boden, nachdem die atmosphärischen Bedingungen, die sie verursacht haben, vorbei sind … .. wenn es eine starke Land-Atmosphäre-Kopplung gibt, das heißt, wenn Die Bedingungen des Bodens können einen erheblichen Einfluss auf die atmosphärische Dynamik haben, dann kann das Bodenfeuchtegedächtnis die Wetterbedingungen beeinflussen.“

Eine andere Möglichkeit, über dieses Axiom nachzudenken, ist, dass „Langfristiges Grundwasser moduliert mittelfristige Oberflächenwasservariabilität moduliert kurzfristige atmosphärische Wasservariabilität.“


3. Landbedeckung moduliert die kontinentale Wassermenge, Flüsse, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels. Kontinentalwasser, Flüsse und Überschwemmungen modulieren die Landbedeckung.

Vegetation, Boden und Erdarbeiten können Regen verlangsamen und absorbieren, was sich auf die Hochwasserhäufigkeit abfallend auswirkt und beeinflusst, wie schnell Wasser zurück ins Meer fließt. Je mehr sich das Wasser über und unter der Erde verlangsamt, desto mehr kontinentales Gesamtwasser gibt es und desto weniger gelangt ins Meer.

Vegetation, Boden und Erdarbeiten tragen dazu bei, Wasser in die darunter liegenden Grundwasserleiter zu leiten. Dieses Wasser versickert dann langsam und kann die Bäche bis in die Trockenzeit aufgefüllt halten.

4. Wind moduliert die Vegetation, indem er die Verteilung des Regens beeinflusst. Die Vegetation moduliert den Wind durch Reibung, Wärme und Konvektion.

Wind ist die Art und Weise, wie Wasserdampf in der Atmosphäre transportiert wird.

Bäume können Reibung erzeugen, die Turbulenzen und Konvektion in der Atmosphäre erzeugt, die die Winde genug verlangsamt, so dass Wasserdampfmoleküle Keime bilden können, um Regen zu bilden. [3]

Die Vegetation beeinflusst die Wärmeströme, was wiederum beeinflusst, wo Winde wehen.

5. Bodenfeuchtigkeit und Vegetationshydratation modulieren Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen. Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen verändern Boden und Vegetation.

Mehr Boden- und Vegetationsfeuchtigkeit erhöht die Evapotranspiration, was oft zu mehr Regen führt. Mehr Evapotranspiration führt zu mehr Abkühlung und weniger Hitzewellen. Mehr Evapotranspiration führt zu feuchteren Winden und zu weniger Waldbränden. Mehr Bodenfeuchte bedeutet weniger Waldbrände. Saugfähigere Böden führen zu weniger Überschwemmungen.

Sehr heiße Waldbrände können auf dem Boden eine wachsartige Substanz bilden, die das Eindringen von Regen verhindert, was dann zu weiteren Überschwemmungen führt. Mehr Überschwemmungen können den Mutterboden wegspülen, was bedeutet, dass weniger Regen in das Land eindringt, was weniger kleine Wasserkreisläufe und mehr Dürre bedeutet. Weniger Regen bedeutet weniger Verdunstungskühlung, was mehr Hitzewellen bedeutet.

Dieses Axiom vermittelt die Idee, dass es einen immer schlimmer werdenden Dürre-Hitzewelle-Feuer-Überschwemmungs-Zyklus gibt, es sei denn, es werden Anstrengungen zur Ökosanierung unternommen. Der Dürre-Hitzewelle-Feuer-Flut-Zyklus ist ein Konzept, das mehr in die Klimadiskussion einfließen muss.

6. Tiere beeinflussen Vegetation und Boden. Vegetation und Boden beeinflussen die Verteilung des Oberflächenwassers. Die Verteilung des Oberflächenwassers beeinflusst die Tiergeographie und die Biodiversität.

Verschiedene Tiere haben unterschiedliche Auswirkungen auf Vegetation und Boden. Schwere Tiere können dabei helfen, Samen in den Boden zu zertrampeln. Präriehunde und Ameisen graben Tunnel in den Boden, die Wasser hereinlassen. Mistkäfer und Würmer schaffen wasserabsorbierenden Boden. Vögel verbreiten Samen zu gro

Die Vegetation und der Boden beeinflussen dann die Wasserverteilung, was sich darauf auswirkt, wo sich Tiere aufhalten.

7. Vegetation moduliert Wärme durch Verdunstung von Wasser und Wolkenbildung. Hitze wirkt sich auf die Vegetation aus.

Vegetation verdunstet Wasser, das zu einer Abkühlung des Landes führt. Die Umwandlung von flüssigem Wasser in Wasserdampf wandelt Oberflächenwärme in latente Wärme um.

Dieser Wasserdampf kann zu Wolken kondensieren, die sowohl die Sonnenstrahlung reflektieren als auch darunter Wärme einfangen. Niedrigere Wolken neigen dazu, die Erde abzukühlen. Höhere Wolken neigen dazu, die Erde zu erwärmen. Wälder neigen dazu, niedrigere Wolken zu erzeugen.

8. Wärme an der Erdoberfläche kann sich durch Vegetationsverdunstung in latente Wärme umwandeln, durch Konvektion aufsteigen und durch Wärmestrahlung in den Weltraum ausstrahlen, ohne von darunter liegenden Treibhausgasen absorbiert zu werden.

Der verdunstete Wasserdampf kann durch Konvektion nach oben getragen werden, wo er dann unter Freisetzung von Wärmeenergie kondensiert. Ein Teil dieser Wärme kann dann Wärmestrahlung abgeben, die in den Weltraum entweicht. Wärmestrahlung, die über niedrigeren Treibhausgasschichten freigesetzt wird, erreicht einen größeren Prozentsatz in den Weltraum als Wärmestrahlung, die in niedrigeren Höhen freigesetzt wird. Dies führt zu einer Abkühlung der Erde.

9. Die ökologische Sukzession befindet sich in einer Rückkopplungsschleife mit der Entwicklung des Wasserkreislaufs

Die Menge an Regen und Feuchtigkeit im Boden beeinflusst, welche Pflanzen in jeder Phase der ökologischen Sukzession wachsen. Diese Pflanzen wiederum beeinflussen den Wasserkreislauf. Pflanzen, die in öden Boden hineinwachsen können, sind Pionierarten, die dazu beitragen, die Fähigkeit der Erde zu erhöhen, Wasser aufzunehmen, was wiederum das Wachstum von Pflanzen erleichtert, die einen nährstoffreicheren und feuchteren Boden benötigen.


10. Vegetation, Saugfähigkeit des Bodens und Grundwasser beeinflussen die Größenhäufigkeit, Kraftgesetzverteilung von Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden.

Erdbeben weisen ein Potenzgesetz auf. Wenn die Größe von Erdbeben um einen bestimmten Betrag zunimmt, sinkt die Häufigkeit dieses Erdbebens um einen bestimmten Betrag, unabhängig von der Größe des Erdbebens.

Potenzgesetze bedeuten, dass sehr große Erdbeben auftreten werden. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Erdbeben auftreten, die 10- oder 100-mal stärker sind als die häufigeren kleinen Erdbeben. Im Gegensatz dazu folgt die Höhenverteilung des Menschen keinem Potenzgesetz. Wir haben keine Menschen, die 10-mal oder 100-mal so groß sind wie Menschen.

Die Häufigkeit von Überschwemmungen [4] , Bränden und Dürren [5] folgt Potenzgesetzen.

Der Exponent des Potenzgesetzes kann durch Bodensaugfähigkeit, Vegetation und Grundwasser beeinflusst werden. Z.B. Die Saugfähigkeit des Bodens kann die Größe von Überschwemmungen beeinflussen, die Vegetation beeinflusst die Häufigkeit von Dürren und das Grundwasser beeinflusst Regenfälle und Waldbrände.

Dies hängt mit dem selbstorganisierten Kritikalitätsverhalten von Naturkatastrophen zusammen und wie sie durch thermodynamische Nichtgleichgewichtsprozesse angetrieben werden.

Quellenangaben:
1. Martinez, J. Alejandro, Francina Dominguez, and Gonzalo Miguez-Macho. "Impacts of a groundwater scheme on hydroclimatological conditions over southern South America." Journal of Hydrometeorology 17, no. 11 (2016): 2959-2978.

2. Martínez-de la Torre, A. and Miguez-Macho, G.: Groundwater influence on soil moisture memory and land–atmosphere fluxes in the Iberian Peninsula, Hydrol. Earth Syst. Sci., 23, 4909–4932, https://doi.org/10.5194/hess-23-4909-2019, 2019 https://hess.copernicus.org/articles/23/4909/2019/

3. Martinez, J. Alejandro, and Francina Dominguez. "Sources of atmospheric moisture for the La Plata River basin." Journal of Climate 27, no. 17 (2014): 6737-6753

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Weiterführende Links:

People and Water (Slovakia)

Ecosystem Restoration and the New Water Paradigm
ludiaavoda.sk

theflowpartnership.org/people-and-water

Loess Plateau Watershed Rehabilitation Project (China)

Large-scale Watershed Rehabilitation
eempc.org/loess-plateau-watershed-rehabilitation-project

The Savory Institute (worldwide)

Holistic Management
savory.global

Tamera, Healing Biotope 1 (Alentejo, Portugal)

Water Retention Landscape Design
https://www.tamera.org/global-ecology-institute/
Report on Presentation of New Water Paradigm at COP22 Morocco

Tarun Barat Sangh (Rajasthan, India)

Large-scale Water Retention Landscape Design
tarunbharatsangh.in

TreePeople (Los Angeles, U.S.A.)

Urban Rainwater Harvesting and Ecosystem Restoration
treepeople.org

Yeomans’ Keyline Plan (worldwide)

Topsoil Restoration and Regenerative Agriculture
permaculturenews.org/2013/02/22/before-permaculture-keyline-planning-and-cultivation
soilandhealth.org/wp-content/uploads/01aglibrary/010125yeomans/010125toc.html